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German Fairy Tales
Das tapfere
Schneiderlein
Edited by
Eugene R. Moutoux
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"Als er
abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot
und streckten die Beine." |
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ärgerlich
- angry, annoyed;
annoying
auspacken - unpack
bewundern - admire; marvel at
r Buchstabe (-ns, -n) - letter (of the alphabet)
einladen (lädt ein; u, a) - invite
erfahren (ä; u, a) - experience; learn
e Fliege (-n) - fly
fortjagen - chase away
r Gast (¨-e) - guest
r
Geruch (¨-e)
- smell, odor
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r Gürtel (-)
- belt
e Hölle (-n)
- hell
r Kerl (-e)
- fellow
klingen (a, u)
- sound
r Korb (¨-e) - basket
los sein (w/ acc.) - be rid of
e Menge (-n) - crowd; quantity
e Nase (-n) - nose
s Ohr (-en) - ear
e Stärke (-n) - strength
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r
Stich (-e)
- stitch
sticken
- embroider
r Streich (-e)
- blow; prank
e Tapferkeit
- bravery
s Tuch (¨-er)
- cloth
unbarmherzig
- merci- less(ly)
s Viertelpfund (-e)
- quarter pound
wackeln
- wobble
zählen
- count
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An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein
auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus
Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und
rief: "Gut Mus feil! Gut Mus feil!" Das klang dem
Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes
Haupt zum Fenster hinaus und rief: "Hier herauf, liebe
Frau, hier wird sie ihre Ware los."
Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem
schweren Korbe zu dem Schneider herauf und mußte die Töpfe sämtlich
vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe,
hielt die Nase dran und sagte endlich: "Das Mus scheint mir
gut. Wieg sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn's auch ein
Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an."
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war guter Dinge: was
in good spirits / aus
Leibeskräften: for all he was worth / Bauersfrau: farmer's
wife / die Straße herab: down the street /
Gut Mus
feil: good preserves cheap / zart: tender
/ zum Fenster hinaus: out of the
window / Ware: goods
/ wird sie = werden Sie
/ sämtlich: all of them
/ besah: looked at /
Wieg sie = Wiegen Sie
/ Lot: half an ounce
/ kommt es...darauf an: it doesn't
matter to me
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Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten
Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich
und brummig fort. "Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen",
rief das Schneiderlein, "und soll mir Kraft und Stärke
geben", holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück
über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. "Das
wird nicht bitter schmecken", sprach er, "aber erst
will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße."
Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor
Freude immer größere Stiche. Indes stieg der
Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in
großer Menge saßen, so daß sie herangelockt wurden und sich
scharenweise darauf niederließen. "Ei, wer hat euch
eingeladen?" sprach das Schneiderlein und jagte die
ungebetenen Gäste fort.
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Absatz:
sale / brummig: grumbling
/ gesegnen = segnen
/ Wams: jacket
/ anbeiße: take a bite
/ indes: meanwhile
/ herangelockt: lured
/ scharenweise: in swarms
/ sich niederließen: landed
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Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden,
ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer
Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man
sagt, die Laus über die Leber, er langte aus seiner Hölle nach
einem Tuchlappen, und "Wart, ich will es euch geben!"
schlug er unbarmherzig drauf. Als er abzog und zählte, so lagen
nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine.
"Bist du so ein Kerl?" sprach er
und mußte selbst seine Tapferkeit bewundern. "Das soll die
ganze Stadt erfahren." Und in der Hast schnitt sich das
Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen
Buchstaben darauf "Siebene auf einen Streich!"
"Ei was Stadt!" sprach er weiter, " die ganze
Welt soll's erfahren!" Und sein Herz wackelte ihm vor
Freude wie ein Lämmerschwänzchen.
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ließen sich nicht abweisen:
refused to be deterred / Gesellschaft: fellowship
/ da lief...über die Leber: the
tailot flew into a passion (lit.: a louse ran across the
tailor's liver) / langte nach:
reached for / / Tuchlappen: rag / abzog: drew back
/ in der Hast: quickly
/ Ei was: oh nonsense
/ ihm: (not translated here)
/ vor: with / Lämmerschwänzchen: lamb's little
tail
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Beantworten Sie die folgenden
Fragen!
1. Wo saß das Schneiderlein an einem Sommermorgen
und was machte er?
2. Wer kam die Straße herab?
3. Was rief das Schneiderlein der Frau zu?
4. Wie weit oben wohnte der Schneider?
5. Wieviel Mus kaufte der Schneider?
6. Warum ärgerte sich die Frau?
7. Was wollte der Schneider machen, ehe er anbiß?
8. Welche ungebetenen Gäste kamen herangeflogen?
9. Worauf ließen sich die Fliegen nieder? ___
10. Was machte der Schneider mit einem Tuch?
11. Warum schnitt sich der Schneider einen Gürtel?
12. Wer sollte seine Tapferkeit bewundern?
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aufknöpfen
- button up
drücken
- press
erschlagen (ä; u, a)
- slay
fassen
- grasp, take hold of
e Freiheit (-en)
- freedom
gefallen (ä; gefiel, a) (w/ dat.)
- be pleasing to
r Gipfel (-)
- peak
r Kamerad (-en, -en) -
companion
r Käse
- cheese
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e Last
(-en) - load
r Leib (-er) - body
Lust haben - want to
mächtig - mighty, powerful
r Mensch (-en, -en) - man, human being, person
nachmachen (jdm. etw.)
- imitate
pfeifen (pfiff, gepfifen) - whistle
prüfen
- test
r Respekt (vor) - respect (for)
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r Rock
(¨-e) - skirt; jacket
r Saft (¨-e) - juice
r Stamm (¨-e) - (tree) trunk
tapfer - brave
s Tor (-e) - gate
tropfen - drip
sich umsehen (ie; a, e) - look around
verächtlich -
scornful(ly)
zugehen (auf jdn.) (ging zu, zugegangen) - go up to
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Der Schneider band sich den Gürtel um den
Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte
sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im
Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte. Er
fand aber nichts als einen alten Käs; den steckte er ein. Vor
dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch
gefangen hatte; der mußte zu dem Käse in die Tasche.
Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die
Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit.
Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten
Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und
schaute sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt
auf ihn zu, redete ihn an und sprach: "Guten Tag, Kamerad.
Gelt, du sitzt da und besiehst dir die weitläufige Welt? Ich
bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen. Hast du
Lust mitzugehen?"
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Werkstätte:
workshop / abzog:
departed / Käs = Käse
/ Gesträuch: shrubs
/ behend: agile / gemächlich:
liesurely / beherzt:
bravely / redete ihn an:
addressed him / Gelt?
= nicht wahr? / besiehst dir: look over / weitläufig:
vast / mich versuchen: put myself to the
test
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Der Riese sah den Schneider verächtlich an
und sprach: "Du Lump! Du miserabler Kerl!"
"Das wäre!" antwortete das
Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel.
"Da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin."
Der Riese las "Siebene auf einen Streich", meinte,
das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte,
und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte
er ihn erst prüfen, nahm
einen Stein in die Hand, und drückte ihn zusammen, daß das
Wasser heraustropfte. "Das mach mir nach", sprach der
Riese, "wenn du Stärke hast."
"Ist's weiter nichts?" sagte das
Schneiderlein. "Das ist bei unsereinem Spielwerk",
griff in die Tasche, holte den weichen Käs und drückte ihn, daß
der Saft herauslief. "Gelt", sprach er, "das war
ein wenig besser?"
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Lump:
bum / Das wäre: Is that so?
/ was ich für ein Mann bin: what kind of man I am
/ Ists weiter
nichts? - Is
that all? / bei unsereinem:
for someone like
me / Spielwerk: a game
/ griff in: reached into
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Der Riese wußte nicht, was er sagen sollte,
und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Da hob der Riese
einen Stein auf und warf ihn so hoch, daß man ihn mit Augen
kaum noch sehen konnte. "Nun, du Erpelmännchen, das tu mir
nach."
"Gut geworfen", sagte der
Schneider, "aber der Stein hat doch wieder zur Erde
herabfallen müssen. Ich will dir einen werfen, der gar nicht
wiederkommen soll." Er griff in die Tasche, nahm den Vogel
und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit,
stieg auf, flog fort und kam nicht wieder.
"Wie gefällt dir das Stückchen,
Kamerad?" fragte der Schneider
"Werfen kannst du wohl", sagte der
Riese, "aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist,
etwas Ordentliches zu tragen." Er führte das Schneiderlein
zu einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag,
und sagte: "Wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum
aus dem Walde heraustragen."
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Erpelmännchen:
drake / nachtun = nachmachen / nicht
soll: won't / imstande bist:
are capable / etwas Ordentliches: something heavy
/ Eichbaum: oak tree
/ gefällt: felled
/ auf dem Boden: on the ground
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"Gerne", antwortete der kleine
Mann, "nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will
die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das
schwerste."
Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter,
der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der
sich nicht umsehen konnte, mußte den ganzen Baum und das
Schneiderlein noch obendrein forttragen. Er war da hinten ganz
lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen "Es ritten drei
Schneider zum Tore hinaus", als wäre das Baumtragen ein
Kinderspiel.
Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die
schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief:
"Hör, ich muß den Baum fallen lassen."
Der Schneider sprang behendiglich herab, faßte
den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und
sprach zum Riesen: "Du bist ein so großer Kerl und kannst
den Baum nicht einmal tragen."
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Schulter:
shoulder / Gezweig: branches
/ noch obendrein: in addition
/ zum Tore hinaus: out the gate
/ ehendiglich: nimbly
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Beantworten Sie
die folgenden Fragen!
1. Warum wollte der Schneider in die weite Welt
gehen?
2. Was nahm er von Zuhause
mit?
3. Warum konnte der Schneider ohne Müdigkeit
gehen?
4. Wo war er, als er den Riesen
erblickte?
5. Wozu lud er den Riesen
ein?
6. Wie reagierte der Riese auf den Gürtel des
Schneiders?
7. Was sollte ihm der Schneider
nachmachen?
8. Wie konnte der Schneider mit einem Stück Käse
den Riesen betrügen?
9. Was machte der Schneider, nachdem der Riese einen
Stein in die Luft geworfen hatte?
10. Wie wollte der Riese prüfen, ob der Schneider
etwas Schweres tragen konnte?
11. Welchen Teil des Baumes trug der
Riese?
12. Wie bestand der Schneider die
Prüfung?
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abschicken
- dispatch, send
anbieten (o, o)
- offer
ausbrechen (i; a, o)
- break out
besondere
- special
betrachten
- consider; examine; observe
deshalb
- for that reason
e Frucht (¨-e)
- fruit
e Hast
- haste, hurry
herabbiegen (o, o)
- bend down
e Hofleute (pl.)
- courtiers
e Höhle
(-n)
cave
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r Kirschbaum (¨-e) - cherry tree
r Kriegsheld (-en, -en) - war
hero
loslassen (ä; ie, a) - let go
melden - report;
inform
nützlich - useful
r Palast (¨-e) - palace
r Preis (-e) - price; prize
r Rat - advice; suggestion
r Schaden (¨) - harm; damage
s Schaf (-e) - sheep
schicken
- send
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r Schlaf - sleep
spitz- pointed
treffen (i; traf, o) - meet; hit
treten (tritt; a, e) - step
übernachten - stay overnight
r Versuch (-e) - attempt, try
vorbeigehen (ging vorbei, vorbeigegangen) (an w/ dat.)
- go past
e Werkstatt (¨-en) - workshop
wichtig - important
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Sie gingen zusammen weiter, und als sie an
einem Kirschbaum vorbeigingen, faßte der Riese die Krone des
Baums, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog sie herab, gab sie
dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das Schneiderlein
aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der
Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider
wurde mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden
herabgefallen war, sprach der Riese: "Was ist das? Hast du
nicht Kraft, die schwache Gerte zu halten?"
"An der Kraft fehlt es nicht",
antwortete das Schneiderlein. "Meinst du, das wäre etwas für
einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? Ich bin über
den Baum gesprungen, weil die Jäger da unter in das Gebüsch
schießen. Spring nach, wenn du's vermagst." Der Riese
machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen,
sondern blieb in den Ästen hängen, also daß das Schneiderlein
auch hier die Oberhand behielt.
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zeitigsten: ripest
/ hieß ihn essen: told him to eat
/ fuhr: went
/ geschnellt: tossed
/ Gerte: twig
/ Gebüsch: underbrush
/ spring nach: jump as I did
/ vermagst: are able
/ die Oberhand behielt: kept the upper hand
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Der Riese sprach: "Wenn du ein so
tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte
bei uns." Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als
sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim
Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und aß
davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte: "Es ist
hier doch viel weitläufiger als in meiner Werkstatt."
Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er
solle sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war
aber das Bett zu groß. Er legte sich nicht hinein, sondern
kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war und der Riese meinte,
das Schneiderlein läge in tiefem Schlaf, so stand er auf, nahm
eine große Eisenstange und schlug das Bett mit einem Schlag
durch, und meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht.
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anlangten:
arrived
/ weitläufiger: more spacious
/ wies ihm ein Bett an: directed him to a bed
/ ausschlafen: sleep his fill
/ Eisenstange: iron bar
/ Grashüpfer: grasshopper
/ den Garaus gemacht: put an end to
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Mit dem frühesten Morgen gingen die Riesen
in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam
er auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten. Die
Riesen erschraken, fürchteten, er schlüge sie alle tot, und
liefen in einer Hast fort.
Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen
Nase nach. Nachdem er lange gewandert war, kam er in den Hof
eines königlichen Palastes, und da er Müdigkeit empfand, so
legte er sich ins Gras und schlief ein. Während er da lag,
kamen die Leute, betrachteten ihn von allen Seiten und lasen auf
dem Gürtel "Siebene auf einen Streich."
"Ach", sprachen sie, "was will
der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muß ein mächtiger
Herr sein." Sie gingen und meldeten es dem König, und
meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger
und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte.
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kam dahergeschritten:
came striding up
/ verwegen: boldly
/ fortlassen: allow to leave
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Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen
Hofleuten an das Schneiderlein ab, der ihm, wenn er aufgewacht wäre,
Kriegsdienste anbieten sollte. Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer
stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen
aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor. "Eben
deshalb bin ich hierher gekommen", antwortete er. "Ich
bin bereit, in des Königs Dienste zu treten." Also wurde
er ehrenvoll empfangen, und es wurde ihm eine besondere Wohnung
angewiesen.
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Kriegsdienste:
military duties
/ Abgesandte: messenger
/ Glieder: arms and legs
/ aufschlug: opened
/ brachte seinen Auftrag vor:
stated his proposition
/ ehrenvoll: honorably
/ es wurde ihm...angewiesen: he was directed to a special
residence
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Beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Was geschah, als der Schneider versuchte, den herabgebogenen
Kirschbaum zu halten?
2. Wie erklärte er dem Riesen seinen
"Sprung"?
3. Warum konnte der Riese nicht so hoch
springen wie der Schneider?
4. Was für eine Einladung bekam der
Schneider von dem Riesen?
5. Was aßen die Riesen?
6. Was machte der Riese, als er mitten
in der Nacht aufgestanden war?
7. Warum gelang es ihm nicht, den
Schneider zu erschlagen?
8. Was machten die Riesen, als sie am
anderen Morgen den lebendigen Schneider sahen?
9. Wohin ging der Schneider dann?
10. Wo schlief er ein?
11. Was dachten die Leute, die den Gürtel
des Schneiders sahen?
12. Was meldeten sie dem König?
13. Wie wäre ein solcher Mann dem König
nützlich?
14. Was für einen Antrag schickte der König
durch einen Abgesandten?
15. Wie antwortete der Schneider auf das
Angebot des Königs?
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anstoßen
(ö; ie, o) - push, strike, bump
arg - bad; evil
ausreißen (i, -issen) -
tear out, rip out
ausziehen (zog aus,
ausgezogen) - set out; take off (clothes)
r Begleiter (-) -
companion, attendant
brummen - growl, grumble;
buzz
e Brust (Brüste) -
breast; chest
r Entschluß (-schlüsse)
- decision
faul - lazy; rotten
e Gemahlin (-nen) - wife,
spouse (f.)
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r Geselle (-n, -n) - companion
hin und her - back and forth
e Lebensgefahr - danger of death, mortal danger
e Meile (-n) - mile
e Mitte (-n) - middle
r Mord (-e) - murder
sich nahen - approach, draw near
r Rand (Ränder) -
edge
rauben - rob
r Reiter (-) - rider (horseback)
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rutschen - slide
samt (w/ dat.) - together with
totschlagen (ä; u, a)
- kill, slay
träumen - dream
überwinden (a, u) -
conquer, overcome
um...willen (w/ gen.) -
for the sake of; on behalf of
r Unsinnige (-n, -n) -
insane person
s Volk (Völker) -
people; nation
e Wut - rage
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Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein
aufgesessen und wünschten, er wäre tausend Meilen weit weg.
"Was soll das werden?" sprachen sie untereinander.
"Wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen
auf jeden Streich siebene. Da kann unsereiner nicht
bestehen." Also faßten sie einen Entschluß, begaben sich
allesamt zum König und baten um ihren Abschied. "Wir sind
nicht ge-
macht", sprachen sie, "neben einem
Mann auszuhalten, der siebene auf einen Streich schlägt."
Der König war traurig, daß er um des einen
willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, daß
seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder
los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den Abschied zu
geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke tot-
schlagen und sich auf den königlichen Thron
setzen.
Er sann lange hin und her, endlich fand er
einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen,
weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm einen
Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei
Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen
Schaden stifteten. Niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich
in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände
und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gamahlin
geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten
hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten.
"Das wäre so etwas für einen Mann, wie
du bist", dachte das Schneiderlein. "Eine schöne Königs-
tochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage
angeboten."
"O ja", gab er zur Antwort,
"die Riesen will ich schon bändigen, und habe die hundert
Reiter dabei nicht nötig. Wer siebene auf einen Streich trifft,
braucht sich vor zweien nicht zu fürchten."
Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten
ihm. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen
Begleitern: "Bleibt hier nur halten. Ich will schon allein
mit den Riesen fertig werden." Dann sprang er in den Wald
hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte
er beide Riesen; sie lagen unter einem Baum und schliefen und
schnarchten dabei, daß sich die Äste auf- und niederbogen. Das
Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und
stieg damit auf den Baum. Als er in der Mitte war, rutschte er
auf einen Ast, bis er gerade über die Schläfer zu sitzen kam,
und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die
Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich
wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach: "Was
schlägst du mich?"
"Du träumst", sagte der andere,
"ich schlage dich nicht." Sie legten sich wieder zum
Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab.
"Was soll das?" rief der andere. "Warum wirfst du
mich?"
"Ich werfe dich nicht", antwortete
der erste und brummte. Sie zankten sich eine Weile herum, doch
weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen
fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von
neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten
Riesen mit einer Gewalt auf die Brust.
"Das ist zu arg!" schrie er, sprang wie ein
Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, daß
dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie
gerieten in solche Wut, daß sie Bäume ausrissen, aufeinander
losschlugen, so lange, bis sie endlich beide zugleich tot auf
die Erde fielen.
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waren dem Schneiderlein aufgesessen: bore ill will toward the
tailor / Zank / kriegen: quarrel / haut zu: strikes
/ unsereiner: people like us / bestehen: survive
/ faßten sie einen Entschluß:
they decided / begaben sich allesamt: went all
together / Abschied: dismissal / Thron: throne
/ sann: pondered / Anerbieten: proposal / hausten: lived
/ Sengen und Brennen: burning and
ravaging / stifteten: caused / Ehesteuer: dowry
/ mitziehen: go along / Beistand leisten: lend support
/ bändigen: subdue / habe nicht nötig: don't need
/ zweien = zwei / mit...fertig werden: finish off
the giants / auf- und niederbogen: bent up and
down / las: gathered / was: why / Warum wirfst du mich? - Why are
you throwing at me? / zankten sich: quarreled / fielen
zu: closed / wider: (prep. w/ acc.) against / zahlte mit gleicher Münze: paid
him back in his own coin / gerieten: got / aufeinander losschlugen: started
hitting each other
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Beantworten Sie die folgenden
Fragen!
1. Warum wünschten die Kriegsleute, der
Schneider wäre tausend Meilen weg?
2. Warum begaben sie sich zum König?
3. Warum machte die Bitte der
Kriegsleute den König traurig?
4. Was wünschte der König?
5. Warum gab er dem Schneider den
Abschied nicht?
6. Was für einen Anerbieten machte der
König dem Schneider?
7. Was dachte der Schneider dabei?
8. Warum hatte der Schneider die hundert
Reiter nicht nötig?
9. Wo waren die beiden Riesen, als der
Schneider sie fand?
10. Was machte der Schneider, nachdem er
seine Taschen mit Steinen gefüllt hatte?
11. Was sagte der eine Riese, als er
endlich etwas spürte?
12. Was machte der Schneider dann?
13. Wie reagierten die Riesen diesmal
darauf?
14. Auf welchen Riesen ließ der
Schneider gleich darauf Steine fallen?
15. Was machten die Riesen dann?
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abermals - again
außen - (adv.) outside
sich begeben (i; a, e) - betake
oneself, go
e Belohnung (-en) - reward
s Eichhörnchen (-) - squirrel
s Einhorn (-hörner) - unicorn
flicken - patch
e Forderung (-en) - demand
e Furcht - fear
r Glaube (-ns, n) - faith
s Heer (-e) - army
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e Heldentat (-en) - act of heroism
hinter jdm. herlaufen (äu; ie,
a) - run after someone
e Hose (-n) - pants
e Kapelle (-n) - chapel
s Leid (-en) - injury, harm
mehrmals - several times
e Sache (-n) - thing, matter
s Schiff (-e) - ship
s Schwert (-er) - sword
spießen - spear
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r Strick (-e) - cord, line; rope
r Traum (Träume) - dream
übergeben
(übergibt; übergab, übergeben) - hand over
überkommen (überkam, überkommen)
- overcome
s Versprechen (-) - promise
r Waffenträger (-) -
armorbearer
sich wehren - defend oneself
s Wildschwein (-e) - wild boar
wütend - furious
r Zahn (Zähne) - tooth
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Nun sprang das Schneiderlein herab. "Ein
Glück nur", sprach er, "daß sie den Baum, auf dem
ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein
Eichhörnchen auf einen andern springen müssen. Doch unsereiner
ist flüchtig!" Er zog sein Schwert und versetzte jedem ein
paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging er hinaus zu den
Reitern und sprach: "Die Arbeit ist getan. Ich habe beiden
den Garaus gemacht. Aber hart ist es hergegangen, sie haben in
der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch hilft alles
nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich
schlägt."
"Seid Ihr denn nicht verwundet?"
fragten die Reiter.
"Das hat gute Wege", antwortete der
Schneider. "Kein Haar haben sie mir gekrümmt. Die Reiter
wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald
hinein. Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmend, und
ringsherum lagen die ausge-
rissenen Bäume. Das
Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene
Belohnung. Den König aber reute sein Versprechen und er sann
aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte.
"Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst",
sprach er zu ihm, "mußt du noch eine Heldentat
vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen
Schaden anrichtet; das mußt du erst einfangen."
"Vor einem Einhorne fürchte ich mich
noch weniger als vor zwei Riesen. Siebene auf einen Streich, das
ist meine Sache." Er nahm sich einen Strick und eine Axt
mit, ging hinaus in den Wald, und hieß abermals die, welche ihm
zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu
suchen; das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den
Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen.
"Sachte, sachte", sprach er,
"so geschwind geht das nicht," blieb stehen und
wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich
hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den
Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, daß es nicht
Kraft genug hatte, es wieder herauszu-
ziehen, und so war es gefangen. "Jetzt
hab ich das Vöglein", sagte der Schneider, kam hinter dem
Baum hervor, und legte dem Einhorn den Strick um den Hals. Dann
hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in
Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König.
Der König wollte ihm den verheißenen Lohn
noch nicht gewähren, und machte eine dritte Forderung. Der
Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein
fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten
ihm Beistand leisten. "Gerne", sprach der Schneider,
"das ist ein Kinderspiel."
Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und
sie waren's wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon
mehrmals so empfangen, daß sie keine Lust hatten, ihm
nachzustellen. Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es
mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und
wollte ihn zur Erde werfen. Der flüchtige Held aber sprang in
eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster
in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm
hergelaufen; er aber hüpfte außen herum und schlug die Tür
hinter ihm zu. Da war das wütende Tier gefangen, das viel zu
schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen.
Das Schneiderlein rief die Jäger herbei; die
mußten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen. Der Held aber
begab sich zum König, der nun, er mochte wollen oder nicht,
sein Versprechen halten mußte und ihm seine Tochter und das
halbe König- reich übergab. Hätte er gewußt, daß kein
Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre
ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit wurde also mit
großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem
Schneider wurde ein König gemacht.
Nach einiger Zeit hörte die junge Königin
in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: "Junge, mach
mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle
über die Ohren schlagen." Da merkte sie, in welcher Gasse
der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater
ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der
nichts anders als ein Schneider wäre.
Der König sprach ihr Trost zu und sagte:
"Laß in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen,
meine Diener sollen außen stehen und, wenn er einge- schlafen
ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn
in die weite Welt führt."
Die Frau war damit zufrieden, des Königs
Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem
jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag.
"Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben", sagte
das Schneiderlein.
Abends legte er sich zu gewöhnlicher Zeit
mit seiner Frau zu Bett. Als sie glaubte, er sei eingeschlafen,
stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder. Das
Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn er schliefe, fing
an mit heller Stimme zu rufen: "Junge, mach den Wams und
flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren
schlagen! Ich habe siebene mit einem Streiche getroffen, zwei
Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein
gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor
der Kammer stehen!" Als diese den Schneider so sprechen hörten,
überkam sie eine große Furcht. Sie liefen, als wenn das wilde
Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn
wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag König.
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unsereiner: people like us / flüchtig: quick / versetzte jedem ein paar tüchtige
Hiebe: gave each a few good strokes / ich habe...gemacht: I put an end
to both of them / Aber hart is es hergegangen: But
it was hard work / Das hat gute Wege: far from it / gekrümmt:
bent / keinen Glauben beimessen: give no
credence / ringsumher: round about / den König reute:
the king
regretted / sann aufs neue: pondered again / vom Halse schaffen: get rid of
/ anrichtet: is doing / einfangen: capture / hieß:
told / zugeordnet: assigned to / sprang geradezu...los: rushed
right at the tailor / ohne Umstände: unceremoniously
/ aufspießen: gore / sachte: easy does it / kam hinter dem Baum hervor: came
out from behind the tree / verheißen: promissed / gewähren: grant
/ nachzustellen: to pursue / schäumend: foaming
/ wetzend: grinding / flüchtig: swift / in einem Satze:
in one bound / schlug zu: slammed / unbehilflich: awkward
/ rief herbei: summoned / er mochten wollen oder nicht:
whether he wanted to or not / Pracht: splendor / Wams: jacket
/ Elle: yardstick / Gasse: (narrow) street / sprach ihr Trost zu:
comforted
her / Schlafkammer: bedroom / mit angehört hatte: had also
heard / gewogen: well disposed toward / hinterbrachte:
secretly informed / Anschlag: scheme / einen Riegel vorschieben:
put a
stop to / sich stellte, als wenn: pretended
that / keiner wollte...wagen: from now
on no one wanted to risk attacking him / sein Lebtag: for as long as he
lived
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Beantworten Sie die folgenden
Fragen!
1. Was hätte der Schneider
machen müssen, wenn die Riesen den Baum, auf dem er saß, ausgerissen
hätten?
2. Warum gab der Schneider
jedem Riesen ein paar Hiebe mit seinem Schwert?
3. Was sagte der König,
als der Schneider seine Belohnung verlangte?
4. Wie gelang es dem
Schneider, das Einhorn zu überwinden?
5. Was war die dritte
Forderung des Königs?
6. Warum freuten sich die
Reiter, daß sie dem Wildschwein nicht nachstellen mußten?
7. Wie fing der Schneider
das Wildschwein?
8. Warum wurde die Hochzeit
"mit kleiner Freude" gehalten?
9. Warum wollte die junge Königin
den Schneider ermorden lassen?
10. Was machte der
Schneider, um sich zu retten?
* * * * *
Vergleichen Sie die
Forderungen an den Schneider in diesem Märchen mit den Forderungen an
den Jüngling in der "weißen Schlange"!
* * * * *
Ist das Schneiderlein
ein gutes Vorbild für Kinder? Würden Sie Ihren Kindern dieses Märchen
vorlesen?
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Getting with Grammar
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In German, the dative case is used for indirect objects.
An indirect object is a noun or pronoun that represents someone (or
something) to whom something is given, said, or shown; thus, the
indirect object can be identified by asking "to whom?" or
"for whom?" after verbs of giving, saying, or showing. The
following sentences contain indirect objects (underlined along with
their modifiers):
Ich sagte es der Lehrerin. (I told the teacher.)
Die Mutter erzählte ihren Kindern
eine spannende Geschichte. (The mother told her children an
exciting story.)
Er zeigte uns, was er wollte. (He
showed us what he wanted.)
Note that an indirect object is not
preceded by a preposition; thus, the following sentence has no indirect
object, although it does state to whom something is said: Sie sagte zu
ihm: "Das indirekte Objekt ist doch schwer."
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The endings on adjectives following der-words are called
weak, the endings on adjectives following ein-words are
called mixed, and the endings on unpreceded attributive
adjectives are called strong. Here are the feminine singular
endings: |
Nominative |
die kalte Milch |
eine kalte Milch |
kalte Milch |
Accusative |
die kalte Milch |
eine kalte Milch |
kalte Milch |
Dative |
der kalten Milch |
einer kalten Milch |
kalter Milch |
Genitive |
der kalten Milch |
einer kalten Milch |
kalter Milch |
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